Schönheit ist ein Begriff, der in aller Munde ist. Er ist in den Medien allgegenwärtig, fast jeder möchte gerne schön sein, eine riesige Industrie profitiert davon und Blogger schreiben über Schönheit – so auch ich. Jedoch möchte ich versuchen, einen wertfreien Schönheits-Begriff zu vermitteln. Denn hey, was ist denn eigentlich schön? Das kann vermutlich niemand objektiv beantworten.
Von Schönheitsidealen
Wir alle haben unsere Schönheitsideale im Kopf. Sicherlich werden wir dabei durch den Zeitgeist geprägt, von aktuellen Trends und Moden. Doch kommt auch immer unser persönlicher Geschmack dazu, unser ganz eigenes Empfinden von Ästhetik. Und dieses kann extrem breit variieren. Bespielsweise finde ich es immer aufs Neue sehr interessant, meinen Männergeschmack, mit dem anderer Frauen zu vergleichen. Während ich weiche jungenhafte Gesichtszüge als besonders schön ansehe, mögen viele andere dagegen ein maskulines bärtiges Gesicht, die einen finden muskulöse Körper schön, wieder andere einen kleinen Bauchansatz. Manchmal zeigen wir uns gegenseitig Bilder von Männern, die wir besonders attraktiv finden und es passiert nicht selten, dass der einen oder anderen dabei ein lautes „ihh, der ist aber häßlich“ herausrutscht. Dies ist nur ein simples Beispiel von vielen, die ich anbringen könnte, um zu verdeutlichen, dass Schönheit nicht nur sprichwörtlich im Auge des Betrachters liegt.
Ganz klar ist für mich einfach, dass wir keinem, von außen kommenden, Schönheitsideal nacheifern dürfen, weder einem, dass uns im Internet oder im Fernsehen präsentiert wird, noch einem, das Personen, in unserem Umfeld an uns herantragen. Denn nur wir selbst wissen, wie und womit wir uns wirklich wohlfühlen. Und das ist einfach das einzige, was zählen darf. Natürlich ist es nicht verboten Trends mitzumachen. Wenn ihr Lust auf eine neue Haarfarbe habt, die gerade modern ist – warum nicht? Es gibt einen aktuellen Modetrend, der euch sofort gefällt – probiert ihn aus. Bleibt euch nur einfach immer treu. So trage ich beispielsweise seit 20 Jahren mehr oder weniger die selbe Haarfarbe, einfach, weil ich mich damit total als ich selbst fühle. Wäre es nach einem Exfreund gegangen, dann hätte ich sie zum Beispiel dunkler färben sollen. Ein anderes, wenn auch extremeres Beispiel, sind meine Tattoos. Meine Eltern waren immer strikt dagegen, dass ich mir welche stechen lasse, so dass ich wirklich erst 30 werden musste, um mich zu trauen. Aber ich liebe sie und erfreue mich jeden Tag daran sie zu sehen. Für mich machen sie einen Teil meiner Schönheit aus.
Vom Wohlfühlen
Und was einfach unbestritten ist: je wohler wir uns in unserer Haut fühlen, desto schöner wirken wir insgesamt auf andere. Selbst wenn wir vielleicht mit unserem Aussehen nicht deren individuellem Geschmack entsprechen, so werden sie zumindest etwas von der Schönheit auf den zweiten Blick wahrnehmen. Denn es gibt ja diese Menschen, die auf den ersten Blick schön wirken, auf den zweiten aber schnell uninteressant und maskenhaft. Und dann diese anderen, die man in der Masse oder auf einem Bild zunächst nicht wirklich wahrnehmen würde, welche aber ein solches Charisma versprühen, dass man irgendwie von ihnen gefesselt ist.
Also, seid einfach ihr selbst, tragt das, was euch Spaß macht, schminkt euch, wenn ihr es gerne tut und lasst es bleiben, wenn ihr euch ohne Farbe im Gesicht einfach besser fühlt. Und vor allem, lasst auch die anderen sein, wie sie sind. Denn Schönheit ist relativ, wird es immer bleiben und das ist auch einfach nur gut so!
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Wenn du strahlst – Schönheit über 30
Katharina ist die Gründerin dieses Blogs sowie des Lifestyle- und Travel-Blogs „So nah und so fern“. Sie liebt alles was mit Reisen, Schönheit, Mode, Büchern und den Kulturen dieser Welt zu tun hat.
Ein toller Beitrag und du hast absolut Recht mit all deinen Aussagen. Zugegeben hat es auch bei mir lange gedauert bis es im Kopf „klick“ gemacht hat, aber seitdem fühle ich mich deutlich besser und wohler in meinem Körper 🙂
Danke dir für deinen Kommentar und schön, dass du eine ähnliche Einstellung zu dem Thema hast :). LG
Ich musste 25 Jahre alt werden und eine Essstörung überstehen, bis ich endlich zu diesem Punkt und der Erkenntnis gekommen bin, von der du schreibst: Schönheit ist relativ und subjektiv und es gilt eigentlich nur, sich mit sich selbst wohlzufühlen.
Inzwischen wiege ich mich nicht mehr, wenn die Hosen zwicken, mache ich ein bisschen langsam mit schlemmen und ich kaufe Kleider, die mir gefallen und die ich jeden Tag gerne aus dem Schrank hole. Und was soll ich sagen: ich habe so viel an Lebensqualität gewonnen!!
LG
Kathi
Liebe Kathi,
ich danke dir für deinen Kommentar. Gleiches habe ich auch erlebt, zum Glück aber mit 19 abschließen können. Ich wiege mich übrigens auch nicht mehr, da man sich dann von Zahlen abhängig macht, die eigentlich nichts bedeuten sollten. Wobei es ja bei Essstörungen noch um ganz andere Faktoren als nur Schönheit geht, bin ich auch absolut dagegen, dass dünn als schön propagiert wird….
Ganz lieben Gru´ß